DAAB Urtikaria

Allergene im Garten

Kontaktallergien

Die Berührung von Pflanzenteilen kann zu Kontaktallergien oder Hautirritationen führen. Eine Kontaktallergie ist eine verzögerte allergische Reaktion, die sich auf die Hautareale beschränkt, die einen direkten Kontakt mit dem Allergieauslöser hatten. Kontaktallergien sind nicht heilbar, die wichtigste Maßnahme ist das Vermeiden des Kontaktes.

Weitergehende Informationen zur Kontaktallergie finden Sie unter www.daab.de

Es gibt unterschiedliche Hautreaktionen, die nicht alle eine Kontakt-Allergie sind:

Pflanzenteile wie Stacheln oder Dornen verletzen die Haut mechanisch, hier können auch Entzündungen durch das Eindringen von Bakterien entstehen.

Die Haut wird zunächst verletzt und so können Reizstoffe in die Wunde eindringen. Hier ist etwa die Brennnessel zu nennen, deren Brennhaare bei Berührung brechen. Dadurch entsteht die Form einer „Einstechkanüle“, die in die Haut eindringt und Natriumformiat, Acetylcholin und Histamin injiziert. So kommt es zu einer Entzündung im Umkreis der Wunde mit brennendem Schmerz.

Diese Wirkung kann durch Pflanzen hervorgerufen werden, die in Milchsaftschläuchen, Zellsäften oder Drüsenhaaren hautschädigende Pflanzeninhaltsstoffe enthalten. Milchröhren findet man zum Beispiel bei der Familie der Wolfsmilchgewächse, aus deren Milchsäften Histamin und Acetylcholin austreten können.

Der Milchsaft sollte auch nicht in die Augen gelangen, da sie durch diesen (stark) geschädigt werden können. 

Hierbei kommt es nach dem Kontakt mit phototoxischen Substanzen zu Entzündungen der Haut. Diese Reaktion wird durch die Einwirkung von UVA-Licht oder sichtbaren Wellenlängen ausgelöst. Eine besonders starke Reaktion lösen die Furocumarine der Herkulesstaude aus.

Es liegt die gleiche Reaktion zugrunde wie bei der phototoxischen Wirkung, allerdings besteht bei dem Betreffenden eine Sensibilisierung gegenüber dem pflanzlichen Inhaltstoff. Dabei wird eine Allergie vom Spättyp hervorgerufen. 

Pflanzeninhaltsstoffe können nach Hautkontakt mit körpereigenen Proteinen reagieren und als Allergen wirken. Ein bekanntes Beispiel ist die Becherprimel.

Hautreizungen durch Kontaktallergene können sich durch

a) Reaktionen vom Soforttyp (allergische Kontakturtikaria) und

b) Reaktionen vom Spättyp (allergisches Kontaktekzem) äußern.

Pflanzen als Allergene

Häufige Pollenallergieauslöser

Durch die männlichen Blütenstände werden die Pollen verbreitet.

Gemeine Hasel (Corylus avellana, Familie Birkengewächse, Unterfamilie Haselnussgewächse)

Bis zu fünf Meter hoher sommergrüner Strauch mit grünen, herzförmigen Blättern und getrennten weiblichen und männlichen Blüten auf einer Pflanze. Weibliche Blüten sind sehr klein und verborgen, die männlichen gelben Blüten treten in „Kätzchen“ auf. Frucht ist die Haselnuss.

Blütezeit: Dezember bis April möglich, Hauptblüte Januar bis März
Kreuzallergenität zu Birke, Erle und weiteren Buchengewächsen
Verwandte Arten:  Lamberts-Haselnuss (Corylus maxima, rotblättrig), Baumhasel (Straßenbaum)

Schwarz-Erle (Alnus glutinosa, Familie Birkengewächse)

Sommergrüner bis zu 25 Meter hoher Baum mit grünen, vorne breiten und eingebuchteten, Blättern und getrennten weiblichen und männlichen Blüten auf einer Pflanze. Männliche Kätzchenblüten hängen zu 2-3 an den zweigenden, sind zuerst purpurn, dann nach der Öffnung hellgelb und 6 – 10 cm lang. Weibliche Blüten sind oval und purpurn und befinden sich zu 2-8 an den Zweigenden.

Blütezeit:  Januar bis April
Kreuzallergenität: Birke, Buche, Hasel
Verwandte Arten: Grau-Erle ( Alnus incana, Blütezeit März- April), Grünerle (Alnus viridis, in der Baumvegetation der Alpen, Blütezeit April bis Mai)

Birke (Hänge-Birke oder Weiß-Birke, Betula pendula, Familie Birkengewächse)

is zu 20 Meter hoher sommergrüner Baum mit doppelt gesägten Blättern mit langer Spitze. Weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze. Männliche Kätzchen sind 3 bis 6 cm lang und stäubend hellgelb, grünliche, später braune, weibliche Kätzchen sind 2-3 cm lang und befinden sich an den Zweigenden unterhalb der männlichen Blütenstände. Charakteristische glatte, silbrig-weiße Rinde mit dunklen Querbinden.

Blütezeit: März – Mai/Juni
Kreuzallergenität: vor allem Hasel, Erle, Buche, Eiche, Edelkastanie   
Verwandte Arten: Moor-Birke (Betula pubescens) weitere Arten ergänzen

Esche (Fraxinus spec; Familie Ölbaumgewächse)

Sommergrüner bis zu 40 Meter hoher Laubbaum, der in Mitteleuropa im Flachland aber auch im Hochgebirge bis etwa 1400 Meter vorkommt. Die Winterknospen sind tiefschwarz und spitz, die Rinde wird mit zunehmendem Alter borkig und längsrissig, mit breiten Rippen. Die Blätter sind gegenständig und  unpaarig gefiedert. Sie sind auf der Oberseite mattgrün und unterseits heller. Die Blüten erscheinen vor dem Laub und sind unscheinbar grünlich. Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) ist windblütig.

Blütezeit: April-Mai
Kreuzallergenität: Bei einer Eschenpollenallergie können Kreuzreaktionen mit anderen Ölbaumgewächsen wie Olive(Olea europea), Liguster (Ligustrum  spec)oder Forsythie (Forsythia spec.)auftreten.

Blumenesche/Manna-Esche (Fraxinus ornus)

Heimisch im östlichen Mittelmeergebiet, Vorkommen aber auch bereits in Deutschland. Die Blüten erscheinen vor dem Laub.

Blütezeit: Mai Die Pflanze wird durch Insekten bestäubt.  Der Pollen kann in geringerem Maß durch Wind verbreitet werden.

Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia)

Heimisch in Südeuropa, Asien, Nordafrika, in Mitteleuropa in Parks und Gärten. Diese Esche ähnelt der gemeinen Esche, die Laubblätter sind jedoch schlanker. Die Blütenstände sind können rein männlich aber auch zwittrig sein.

Weide ( Salix spec.)

Sommergrüne Sträucher (z.B. Salweide o. Korbweide) oder Bäume (Silber-Weide, Trauer-Weide, Kopfweide, Bruch-Weide, Korb-Weide) mit länglichen, zugespitzen Blättern.
Die Blüten erscheinen unmittelbar vor dem Laubaustrieb. Männliche Pflanze und weibliche Pflanzen. Männliche Kätzchen sind gebogen austeigend, gelblich und 4-6 cm lang, weibliche Kätzchen sind auch aufgerichtet und 3- 5 cm lang.

Salweide, Bruch-Weide, Korb-Weide: Feb. – April
Silberweide, Trauer-Weide, Kopf-Weide: März/April- Mai
Kreuzallergenität: Pappeln

Schwarz-Pappel (Populus nigra, Familie Weidengewächse)

Bis zu 30 Meter hoher sommergrüner Baum mit lang gestielten, herzförmigen Blättern mit verlängerter Spitze. Männliche und weibliche Pflanzen. Die Blüten erscheinen einige zeit vor dem laubaustrieb. Die männlichen Kätzchen haben zuerst rötliche dann zunehmend grauweiße Staubblätter, sind 5-9 cm lang und hängen schlaff herab. Die weiblichen Kätzchen sind grünlich und kürzer.

Blütezeit: März - April
Kreuzallergenität: Weiden

Weitere verwandte Arten: Säulen-Pappel (Populus nigra italia), Zitter-Pappel (Espe, Populus tremula), Silber-Pappel/Weiß-Pappel (Populus alba), Grau-Pappel (Populus canescens), Gewöhnliche Balsam-Pappel (Populus balsamifera), Westliche Balsam-Pappel (Populus trichocarpa), Kanadische Pappel (Populus canadensis), Amerikanische Schwarz-Pappel (Populus deltoides)
Spitzwegerich (Plantago lanceolata, Familie Wegerichgewächse)
Der Spitzwegerich ist eine sehr ausdauernde Pflanzenstaude mit lanzettlichen grünen Blättern mit Längsnerven, die eine Rosette bilden. Die Blüten sind unscheinbar haben aber sehr lang herausragende Staubblätter und bilden zusammen kurzen Ähren, die auf blattlosen Stängeln sitzen. Der Spitzwegerich kommt auf Lehmböden, Fettwiesen und –weiden, an Wegrändern und Äckern vor. Er ist in der Ebene bis in höhere Gebirgslagen anzutreffen.

Blütezeit: April – Oktober, Hauptblütezeit: Mai - September
Verwandte Arten: Breit-Wegerich (Plantago major, Blüte Juni-Oktober). Mittlerer Wegerich (Plantago media mit violetten Staubfäden, Blütezeit: Mai – September), Garten-Wegerich

Gräser

Die wichtigsten Gräsergruppen sind die Süßgräser (Poaceae) und die Sauergräser (Cyperaceae). Gräser kommen fast überall vor, sie sind Kosmopoliten.  Als Pollenallergieauslöser stehen besonders die Süßgräser im Vordergrund. Gräserpollen werden durch den Wind weit verbreitet. Die einzelnen Arten der Süßgräser können Kreuzreaktionen auslösen, da sie ähnliche allergene Strukturen besitzen.  Viele Getreidepflanzen gehören ebenfalls zu den Gräsern. Hierunter kommt besonders dem Roggen eine allergologische Bedeutung zu.

Blütezeit Süßgräser: April- September
Blütezeit Roggen: Juni

Gewöhnliches Ruchgras ( Anthoxanthum odoratum)

In Europa auf Wiesen, Weiden und Waldrändern. Es ist eine Pflanze von mittlerer Höhe (10-60 cm). Wie der Name schon vermuten lässt, riecht das Ruchgras. Besonders getrocknet besitzt das Ruchgras einen charakteristischen würzigen Geruch. Dafür ist der sekundäre Pflanzenstoff Cumarin verantwortlich.

Blütezeit: April – Juni/Juli

Knäuelgras (Dactylis glomerata)

Sehr verbreitet auf fruchtbaren, nicht zu feuchten Böden, auf Wiesen und an Weg- und Feldrändern. Das Knäuelgras wird bis zu 120 cm hoch.

Blütezeit: Mai bis Juli

Trespen (Gattung Bromus)

Viele verschiedene Arten mit weltweiter Verbreitung und mittelhohem bis hohem Wuchs (30-100 cm). Die Pflanzen können einjährig, aber auch ausdauernd sein. Beispielsweise ist die Weiche Trespe (Bromus hordeaceus) ein einjähriges Gras, die in Mitteleuropa häufig auf trockenen, nährstoffreichen Sand- und Lehmböden  vorkommt. Sie keimt überwiegend im Herbst und blüht und fruchtet im Folgejahr. Die Wuchshöhe ist dabei vom Nährstoffgehalt des Bodens abhängig. Daher ist die Weiche Trespe ein Nährstoffanzeiger.

Blütezeit Weiche Trespe: Mai – Juli, bei Pflanzen die erst im Frühjahr keimen bis Oktober

Weidelgras (Lolch, Lolium perenne)

Verbreitet auf Rasenflächen, Wiesen, Wegrändern und Weideland. Das Gras wird auch als Futterpflanze genutzt und wird bis zu 50 cm hoch.

Blütezeit: Mai bis Oktober

Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus pratensis)

Dauerhafte, 30 – 120/150 cm hohe Pflanze, die auf Wiesen und an Uferböschungen sowie Deichen weit verbreitet ist. Dieses Süßgras wächst gerne auf feuchten Böden und gilt als Feuchte- und Nährstoffanzeiger. Es ist eine sehr häufig vorkommende Art auf Wirtschaftswiesen.

Blütezeit: Mai/Juni

Wiesenlieschgras (Phleum pratense)

Hochwüchsige, dauerhafte Pflanze (100 cm). Sie wächst auf Lichtungen, Wiesen, Weiden oder an Wegrändern und bevorzugt relativ feuchte und fruchtbare Böden. Sie ist in manchen Gegenden eine der wichtigsten Futterpflanzen.

Blütezeit: Juni/Juli

Wiesenrispengras (Poa pratensis)

Dauerhaftes, mittelhohes Gras (15-80 cm) mit  unterschiedlicher Form. Die Pflanze kommt vor allem auf Wiesen, trockenem Rasen, an Wegrändern und in lichten Wäldern vor. Sie wird oft als Futterpflanze verwendet.

Blütezeit: Mai bis Juli

Wiesenschwingel (Festuca pratensis)

Mittelhohes bis hohes Süßgras (30 bis 120 cm). Mit einer Verbreitung auf Lehmböden, Wiesen, Weiden und am Rand von Gewässern. Die Pflanze kommt besonders auf Wirtschaftswiesen vor, ist weidefest und wird gerne vom Vieh gefressen.

Blütezeit: Juni bis Juli

Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)

Ein dauerhaftes, anspruchsloses Süßgras mit Wuchshöhen von 20 bis 100 cm. Das Wollige Honiggras ist in Europa verbreitet und wächst nahezu auf allen Böden von trockenen bis nassen Böden, auf Lehm aber auch auf Sandböden. Es ist aber besonders auf Feuchtwiesen und Weiden anzutreffen. Es wird als Weideunkraut eingestuft, da es von den Tieren wegen seiner dichten, wolligen Behaarung verschmäht wird.

Blütezeit: Mai- August

Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris, Asteraceae)

Ein krautiges Korbblütengewächs mit ein- bis zweifach gefiederten Blättern. Die Blätter sind auf der Oberseite dunkelgrün und auf der Unterseite weißfilzig. Die Abschnitte der oberen Blätter sind tief gesägt. Die Blütenköpfe mit weiblichen und männlichen Blüten sind 3-4 mm lang und rötlichbraun. Die äußeren Hüllblätter sind eiförmig.  Die Pflanzen werden 60 bis 120 Zentimeter hoch.

Blütezeit: Juli bis September.

Strand-Beifuß (Artemisia maritima)

Dieser Beifuß wächst auf Salzböden an den Küsten Europas. Er wird 30 bis 60 cm hoch und blüht von September bis Oktober. Echte Edelraute (Artemisia umbelliformis):aromatisch duftende Pflanze mit silberglänzenden Blättern, die unten doppelt dreiteilig und oben fingerförmig gestielt sind. Die Blüten sind gelb, äußere Blüten sind weißlich. Die Edelraute wächst in Höhenlagen (1600 – 3700 m)
auf kalkarmen Böden, in Felsspalten. Ist aber in freier Natur, z.B. in den Alpen, in den Pyrenäen oder im Appenin selten.  Sie wird aber gerne in Kräutergärten angepflanzt.  

Beifußambrosie/Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia, Asteraceae)

Ein einjähriges,krautiges Korbblütengewächs mit doppelt fiederspaltigen Blättern. Ober- und Unterseite der Blätter ist grün. Der Pflanzenstängel ist behaart. Die Pflanze wird 50 bis 100 cm hoch. Männliche und weibliche Blüten kommen getrennt an einer Pflanze vor. Die weiblichen Blüten sind sehr unscheinbar und befinden sich in den Achseln von Hüllblättern am Grund des Blütenstandes sitzend. Die männlichen Blüten sind 4-6mm breit, gelbgrün und bilden ährenförmige Blütenstände. Die Ambrosie wurde aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt. Bereits wenige Pollen können zu allergischen Reaktionen führen. Sie kann an Weg- und Straßenrändern, auf Äckern und Schuttplätzen/Freiflächen vorkommen. Eine Verbreitung des Ambrosia-Samens durch Vogelfutter/bzw. Saatgut (meist Sonnenblumenkerne) in privaten Gärten oder auf Sonnenblumenfeldern ist möglich. Bei Vogelfutter und Saatgut sollte daher auf Ambrosia-kontrollierte Ware geachtet werden. Kleine Bestände können vor der Blüte mit Handschuhen ausgerissen und in Plastiktüten im Hausmüll entsorgt werden. Die Pflanzen sollten auf keinen Fall in den Kompost gelangen. Große Bestände sollten bei den zuständigen Behörden (Pflanzenschutzdienste,  Umweltämter/Grünflächenämter, Julius-Kühn-Institut www.jki.de) gemeldet werden.

Blütezeit: August bis Oktober

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